Nachdem wir das Geld für die Tour gezahlt hatten, ging es auch schon los. Unser Guide hieß Nate und wir waren insgesamt 7 Teilnehmer. Bis vor einigen Jahren konnte man wohl auch auf eigene Faust in die Canyons. Ein schweres Unglück, eine so genannte flash flood, riss elf von zwölf Menschen einer Wandergruppe in den Tod und änderte dies. Die Canyons liegen an oder in Flussbetten, die zumindest im Sommer gewöhnlich ausgetrocknet sind. Hin und wieder treten bei Unwettern aber besagte flash floods auf, bei denen offenbar Unmengen Wasser durch die Slot Canyons stürzen, die im Übrigen auch vom Wasser geformt wurden.
Im Owl Canyon und im Rattlesnake Canyon hatten wir das Glück, allein zu sein. Nate führte uns bis ans Ende der nicht allzu langen Canyons, gab Tipps für interessante Motive und dann hatten wir jeweils Zeit, uns alleine wieder zum Eingang zu begeben. Es ist erstaunlich, was die Kräfte der Natur hervorbringen, wenn sie Zeit dafür haben. Trotzdem reichte die Zeit natürlich nicht. Allerdings wollten wir auch rechtzeitig für die sunbeams im Upper Antelope Canyon sein.
Nach den sunbeams war die Tour zu Ende und Nate brachte uns zurück an den Treffpunkt. Inzwischen war auch wieder ein Hungergefühl präsent und musste versorgt werden. Gleichzeitig musste noch eine Übernachtungsgelegenheit für die nächste Nacht gefunden werden. Wir wollten noch vor Sonnenuntergang bis zum Monument Valley kommen. Ärgerlich war, dass anscheinend nichts preiswertes dort in der Nähe zu finden war. Das zwang uns, zu improvisieren. Wir haben uns für einen Ort entschieden, der schon deutlich näher am nächsten Etappenziel lag.
Gestärkt und mit gebuchtem Nachtlager machten wir uns auf zum Horse Shoe Bend. Inzwischen war das Thermometer auch wieder in der Nähe von 40 Grad angelangt. Und Schatten gibt es am Horse Shoe Bend schon mal gar nicht. Der Weg vom Parkplatz zum Ziel war bei der Hitze etwas beschwerlich. Aber der Anblick der Schleife, die der Colorado River tief unten in der Schlucht macht, war Entschädigung genug...
Nach dem Horse Shoe Bend war die nächste Station Sonnenuntergang im Monument Valley. Zwar waren wir rechtzeitig da, aber zu knapp. Ins Valley rein sind wir nicht mehr. Statt dessen haben wir überlegt, ob wir nicht zum Sonnenaufgang nochmal herkommen könnten. Da dies aber für uns bedeutet hätte, 140 Meilen Umweg zu machen und mindestens zwei Stunden vor dem Sonnenaufgang vom Motel aufzubrechen, entschieden wir uns dagegen. Also begnügten wir uns mit dem Standardmotiv und dem Sonnenuntergang. Anschließend fuhren wir weiter zu unserem Motel.
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